Über zwei hälzerne Stiegen gelangen wir in die Glockenstube, die zwei Ebenen höher liegt als die Turmuhr. Eine imposante, stabile Eisenkonstruktion trägt die beiden Glocken. Leider sind es nicht mehr diejenigen, von denen in der Historia Ecclesiastica aus Sülfeld berichtet wird:
"Im Jahr 1660 sind die beiden Sülfelder Kirchenglocken neu gegossen worden, und zwar in Joachim Jantzes Garten. Hier wurden auch die Glockenformen hergerichtet und das Erz geschmolzen. Die Glockengießerarbeiten wurden von dem Meister Friedrich Helmhold aus Braunschweig ausgeführt. Mit einer gutwilligen Spende in Höhe von 20 Reichstaler hat die Witwe von der Wense, Elisabeth Sophia geborene von Bodendorf, zur Bezahlung dieser Arbeit beigetragen."
Nach einem Vermerk des ev.-luth. Pfarramtes vom 5. April 1940 sind die alten Glocken während des ersten Weltrkieges entfernt worden und mussten nach dem Krieg neu beschafft werden.
Was wir jetzt sehen: eine Stahlglocke des Bochumer Vereins für Bergbau und Gußstahlfabriken (BVG) mit einem Durchmesser von 111cm, Gewicht 850 kg, Ton g‘, und eine Klanggusglocke aus Eisen der Firma J.F. Weule, Bockenem, mit einem Durchmesser von 126 cm, Gewicht ~825 kg, Ton as, beide aus dem Jahr 1919.
Die Uhrschlagglocke wurde 1993 erneuert. Sie ist aus einer Kupfer-Zinn-Bronze-Legierung (78/22/1%), Durchmesser 45cm, Gewicht 50 kg, Ton b‘‘, gegossen von der Firma Carl Metz aus Karlsruhe.
Die alte, eiserne Uhrschlagglocke von 1918 steht vor dem Gemeindehaus. Oberhalb der Glockenstube führen Stiegen und Leitern hoch hinauf bis an die Spitze des Turmhelmes. Der Turmhelm selbst kann von innen – aus verständlichen Gründen – nicht besichtigt werden. Wir können ihn jedoch von außen betrachten: